Beeinflusst unsere DNA unsere Fitnesserfolge?


Leistung ist nicht zwingend auf Genetik zurückzuführen

Wir wissen, dass es keine Erfolgsformel für Fitness gibt. Die einen können ihre Kraft und Fitness in wenigen Wochen extrem steigern, während andere mit dem gleichen Trainingsplan weitaus weniger Ergebnisse erzielen. Bisher wurde dies oft auf die individuelle Genetik zurückgeführt, aber eine Studie mit Zwillingen lässt nun vermuten, dass die DANN nur wenig Einfluss auf die Reaktion unseres Körpers auf Bewegung und Training hat.

Australische Wissenschaftler haben 42 junge, gesunde und bewegungsarme Zwillingspaare in einer Studie getestet, in der ihre Ausdauer und Beinkraft während einer dreimonatigen Trainingsphase beobachtet wurden. Drei Mal pro Woche absolvierten die Testpersonen im ersten Testdurchlauf Trainingseinheiten wie 60 Minuten Laufen oder Radfahren. Im nächsten Testdurchlauf absolvierten die Testpersonen einen dreimonatigen Trainingsplan, nach dem sie drei Mal pro Woche 60 Minuten Krafttraining durchführten. Am Ende der jeweils drei Monate bewerteten die Forscher die aerobe Fitness und die Muskelkraft der Teilnehmer erneut. Die meisten Teilnehmer erzielten positive Ergebnisse, jedoch gab es selbst bei eineiigen Zwillingen bemerkenswerte Unterschiede in den Resultaten. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass Trainingserfolge nicht genetisch bedingt sind.

Besonders interessant fanden die Wissenschaftler, dass, wenn einer der Teilnehmer schlecht auf das Ausdauertraining reagierte, er anscheinend einen erhöhten Nutzen aus dem Krafttraining zog und umgekehrt. Dies zeigt, dass nicht jeder gleich auf bestimmte Arten von Training reagiert. Dennoch gibt es positive Nachrichten: Für jeden von uns gibt es eine optimale Traininingsstrategie.


Das Anti-Aging-Geheimnis in unseren Knochen

Bewegung könnte im voranschreitenden Alter der Schlüssel zur Erhaltung der physischen und psychischen Gesundheit sein. Alles hängt von einem magischen Protein namens Osteocalcin ab, das in unseren Knochen reichlich vorhanden ist. Gerard Karsenty erforscht dieses Protein seit den 1990er Jahren und hat eine Reihe von Experimenten durchgeführt, um herauszufinden, wie Osteocalcin altersbedingte Beschwerden rückgängig machen kann. Er hat auch herausgefunden, dass Osteocalcin die Fähigkeit erhöht, das Molekül ATP zu produzieren. ATP ist der Treibstoff, der es uns ermöglicht Sport zu treiben. Regelmäßige Bewegung stimuliert die Produktion von mehr Osteocalcin in unseren Knochen, das von den Osteoblasten (den Zellen, die den Knochen synthetisieren) ausgeschieden wird.

Können Squats den Verlust von Sehkraft verlangsamen?

Die Makula-Degeneration ist eine der häufigsten Ursachen für den Verlust der Sehkraft. Forscher von der University of Virginia School of Medicine haben herausgefunden, dass Bewegung das Wachstum schädlicher Blutgefäße in den Augen um bis zu 45 Prozent reduzieren kann. Eine wichtige Erkenntnis, denn wenn diese Blutgefäße zu groß werden und sich verheddern, treten Probleme wie die Makula-Degeneration, Glaukom und diabetische Retinopathie auf. Die Studie ging zwar nicht näher auf die genaue Art von Übungen ein, die sich positiv auf die Sehkraft auswirken (es wäre schwierig, Mäuse dazu zu bewegen, etwas anderes als Kardiotraining in einem Hamsterrad zu machen), aber sie zeigte, dass die positiven Auswirkungen bereits nach einer sehr geringen Dosis körperlicher Aktivität sichtbar sind.

Gewichtheben stärkt zuerst das Nervensystem, dann die Muskeln

Erkenntnisse einer neuen Studie zeigen, wie sich Gewichtstraining auf das Nervensystem auswirkt. Wissenschaftler brachten Affen dazu, jeden Tag mit Gewichten zu trainieren (z. B. mit Deadlifts und Deadrows), während das Trainingsgewicht über einen Zeitraum von zwölf Wochen gesteigert wurde. Außerdem stimulierten sie an jedem Tag sowohl den kortikospinalen als auch den retikulospinalen Trakt (die beiden wichtigsten Nervenbahnen, die zum Rückenmark führen) und nahmen Messungen der elektrischen Aktivität in den Armmuskeln der Affen vor. Sie stellten fest, dass sich der kortikospinale Trakt während des Krafttrainings nicht verändert hat. Es waren ausschließlich die Ausgänge aus dem retikulospinalen Trakt, die an Kraft gewannen. Diese Studie beleuchtet die neuronalen Mechanismen, die den Kraftzuwachs durch Krafttraining unterstützen.